Vom Stammtisch auf die Laufstrecke – und weiter ans Mikrofon

Alles begann – wie so viele gute Geschichten – mit einer Bierwette.
1974, im „Goldenen Lamm“ in Maximiliansau, dem Lokal meiner Eltern, hörte ich zum ersten Mal vom Volkslauf in Rülzheim. Gemeinsam mit meinen Brüdern meldete ich mich spontan für die 10 Kilometer an – völlig untrainiert, versteht sich. Nach gut einer Stunde kam ich ins Ziel – halb tot, aber glücklich. Und der Laufsport ließ mich seitdem nicht mehr los.

Zwei Jahre später gründeten wir die Volkslaufgemeinschaft Maximiliansau, und schon bald folgte der erste eigene Volkslauf. Auch beim Rhein-Marathon in Maximiliansau, der viele Jahre ein fester Termin im regionalen Laufkalender war, war ich Teil des Organisationsteams. In den 80ern wuchs der Lauftreff auf bis zu 70 Läuferinnen und Läufer – eine echte Bewegung!

Vor über 25 Jahren zog es mich dann weiter – zur damaligen LG/SV Rülzheim, wo ich zunächst vier Jahre Abteilungsleiter und ab 2001 Vorsitzender der nun eigenständigen LG Rülzheim wurde.

Neben dem Laufen habe ich sportlich einiges ausprobiert: Fußball-Konditionstraining, Boxen, Rettungsschwimmen bei der DLRG und später das Radfahren. Und weil Rhythmus auch außerhalb der Laufstrecke wichtig ist, spielte ich als Musiker in einer Band – unter anderem mit dem ehemaligen Mittelstreckler Günter Lenske.

An die 140 Marathons habe ich inzwischen hinter mir – viele davon in der Pfalz und in Baden, in Karlsruhe, Kandel, Herxheim oder Kaiserslautern. Doch am meisten faszinierten mich die besonderen Läufe: der Kraichgau-Lauf in Sinsheim, die 100 km von Biel, der Matterhornlauf, der Alpinmarathon in Oberstaufen oder der Trifelslauf in Annweiler.

Ein echtes Highlight war der Untertagemarathon in Sondershausen – 700 Meter unter der Erde, im Kalisalz-Bergwerk. 42,195 Kilometer ohne Sonne, aber mit Gänsehaut.

Und eines Tages stand ich dann nicht mehr nur an der Startlinie, sondern auch am Mikrofon.
Was mit einer Leidenschaft fürs Laufen begann, wurde zu einer neuen Passion: Menschen zu motivieren, Emotionen spürbar zu machen und Laufveranstaltungen mit Herz, Humor und Energie zu begleiten.

Ob Volkslauf, Firmenlauf oder Marathon – ich liebe es, wenn sich Läuferinnen, Läufer und Publikum gegenseitig tragen, anfeuern und feiern. Denn genau das macht den Laufsport für mich bis heute einzigartig.

Laufen ist mehr als nur Bewegung – es ist Emotion, Gemeinschaft und pure Lebensfreude.
Und wenn ich mit meiner Stimme dazu beitragen kann, dieses Gefühl zu verstärken,
dann ist das für mich das schönste Ziel überhaupt.